Wissenschaftlicher Name
Pilosella cana (Peter) Gottschl.
Synonyme
Hieracium canum Peter
Hieracium laschii Zahn, nom. illeg.
Hieracium kalksburgense auct
Deutscher Name
Graues Mausohrhabichtskraut; Lasch’ Mausohrhabichtskraut
Morphologische Stellung
cymosa < officinarum
Anmerkungen
sehr variabel; umfasst wahrscheinlich nur Spontanbastarde / Die als "cymosa < officinarum" charakterisierte Sippe wurde in deutschen Floren (z.B. Bräutigam & Schuhwerk 2005, Bräutigam 2011) lange Zeit als Hieracium kalksburgense Wiesb. bzw. Pilosella kalksburgensis (Wiesb.) Soják benannt. Gottschl. (2020b) legt die mit diesem Taxon verbundenen nomenklatorischen Schwierigkeiten dar und lectotypisiert sowie synonymisiert den Namen H. kalsburgense Wiesb. mit einem zu H. acutifolium Vill. gehörigem Beleg. Für die Sippe "cymosa < officinarum" nimmt er eine Lectotypisierung für den Namen H. canum Peter und eine entsprechende Umkombination zu Pilosella cana (Peter) Gottschl. vor (Validierung des Namens durch Gottschlich 2021). Demzufolge kann der Name H. kalksburgense Wiesb. auch nicht mehr als Synonym für diese Sippe verwendet werden und auch der lange Zeit gebräuchliche deutsche Name Kalksburger Habichtskraut sollte keine Anwendung mehr finden.
Anmerkung zur Verbreitung
nur im Verbreitungsgebiet von P. cymosa; in SN und ST verschollen
Standort
Halbtrockenrasen, trockene Säume
Wuchshöhe (cm)
(8–) 10–35 (–45)
Ausläufer
oberirdisch, 10–25 cm lg., Ø 0,8–1,8 mm; locker beblättert, Blätter spitzenwärts allmählich keiner werdend
Flagellen
manchmal vorhanden
Grundblätter
meist hellgrün, schmal-lanzettlich bis elliptisch-lanzettlich
Grundblattoberseite
zerstreut bis reich behaart, spärlich oder nur am Mittelnerv sternhaarig
Grundblattunterseite
an Rand und Mittelnerv zerstreut bis reich behaart ;reich bis filzig sternhaarig
Stängelblätter
0–1 (–2)
Stängel
schwach bis reich, nach unten zunehmend behaart, Haare hell, 2–3 mm lg., oben gerade oder meist etwas kraus, unten kraus bis anliegend; im oberen Drittel, selten bis zur Mitte oder darunter zerstreut drüsig, mäßig bis oberwärts reich sternhaarig
Kopfstand
tief- bis hochgabelig oder doldig, mit (2–) 3–6 (–10) Köpfen
Kopfstiele
arm bis reichhaarig; arm bis reich drüsig; meist reich sternhaarig
Hülle
7–10 mm lg., sehr arm bis reich, gebogen kraus, < 3mm lg. behaart; drüsenlos bis mäßig drüsig; meist reich sternhaarig; Hüllblätter 1–1,2 mm br., spitz, meist hellrandig
Blüten
hell- bis sattgelb, äußere teilweise rotspitzig oder schwach rotstreifig
Weitere Merkmale
stets in oder in Nachbarschaft von Populationen von P. cymosa
Blütezeit
(5–) 6 (–7)
Chromosomenzahl
2n = 2x, 4x, 5x = 18, 36, 45
Ähnliche Arten
P. bifurca, P. pilosellina; P. fuernrohrii; P. stenosoma
Rothmaler-Abbildung
Zitiervorschlag
Wesenberg, J. & Bräutigam, S. 2017 (aktualisiert 2022). Pilosella Hill. In: Dressler, S., Gregor, T., Hellwig, F. H., Korsch, H., Wesche, K., Wesenberg, J. & Ritz, C. M. Bestimmungskritische Taxa der deutschen Flora. Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/Main, Görlitz & Herbarium Haussknecht Jena. [online] http://webapp.senckenberg.de/bestikri